Mit den PRS Gitarren ist das so eine Sache: Es haftet ihnen der Ruf an, für eine arg überschaubare Zielgruppe hergestellt zu werden. Für Ärzte- oder Anwaltssöhne zum Beispiel.
Doch dieser eher spöttisch gemeinten Aussage könnte auch eine ordentliche Portion Neid innewohnen, denn – auch wenn es einige Musiker nur ungern zugeben - Gitarren aus dem Hause PRS sind sehr begehrt und werden von den ganz Großen des Business gespielt.
Freu Dich auf 2 Demovideos von Steve!
Mike Oldfield antwortete einst auf die Frage, weshalb er im Studio nahezu alle Instrumentalspuren selbst einspiele, mit dem einfachen Satz: "Weil es dann genau so wird, wie ich es haben möchte!" In der Tat verlässt sich Oldfield am liebsten auf sich selbst.
Ob sich dahinter ein manischer Kontrollzwang verbirgt, ist nicht bekannt. Vielleicht erreicht der Multi-Instrumentalist nur dann den Grad höchster Zufriedenheit, wenn er die Dinge selbst in die Hand genommen und zu einem glücklichen Ende geführt hat.
Ob gleiches auch auf einen gewissen Paul Reed Smith zutrifft, war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Was aber sonst könnte den ehemaligen Musikstudenten dazu getrieben haben, sich selbst mit der Herstellung seiner Instrumente zu befassen? Etwa der gleiche Hang zum Perfektionismus wie bei Mike Oldfield? Die Gewissheit, dass die Dinge nur dann gut werden, wenn man sie selbst erledigt?
Im Jahre 1975 ist besagter Paul Reed Smith ein Musikstudent am St. Mary’s College of Maryland, als er im Rahmen einer Projektarbeit seine erste eigene Gitarre entwirft. Die Arbeit bereitet ihm viel Freude und geht ihm leicht von der Hand.
Es folgt eine Zeit intensiven Nachdenkens, dann fasst Smith den Entschluss, fortan selbst Gitarren zu fertigen. Zehn Jahre später, nach einigen Anlaufschwierigkeiten, erfolgt die eigentliche Firmengründung.
Faszinierend an einer PRS Gitarre ist ihre extreme Vielseitigkeit. Scherzend fasste es Smith anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums in die Worte, "in der Tat, außer aus der Zeitung vorlesen können sie [seine PRS Gitarren] fast alles!"
Eine PRS ist in nahezu allen Stilrichtungen einsetzbar: Sie kann Hard Rock, Metal und Blues. Sie kann Rock, Alternative, Bluegrass und Latin Rock - und klingt immer authentisch.
Möglich macht dies die in einer PRS Gitarre verbaute Technik, die fast schon als visionär zu bezeichnen ist. Um nur ein Beispiel zu nennen: Bei härterer musikalischer Gangart bringen PRS Gitarren über die hohe Ausgangsleistung ihrer Tonabnehmer bereits die perfekte Unterstützung mit, wenn es aggressiv und laut werden muss.
Klanglich halten die Gitarren von Paul Reed Smith jedoch auch locker mit einer Gibson Les Paul oder einer Fender Stratocaster mit. Ebenso kann sie aber auch ruhig, fast zärtlich klingen. "Wie Sahne", urteilt Legende Carlos Santana.
Steve präsentiert, für einen ersten akustischen Eindruck, die PRS Hollowbody II Guitar. Viel Vergnügen!
Ein Wort umschreibt am besten, was an Material zu einer PRS zusammengefügt werden darf: Edel. Das trifft nicht nur auf die verwendeten Hölzer – bei manchen Modellen Mahagoni – sondern auch auf die Technik zu, die eine PRS Gitarre zum Leben erweckt.
Zu nennen ist hier vor allem der bei einigen Instrumenten zum Einsatz kommende und aus einem Stück gegossene One-Piece-Stoptail, der eine 100-prozentige Oktavenreinheit bewirkt und dem Vibratosystem deutlich überlegen ist.
Hinzu kommen als Einlage noch Steine und Muscheln - Paul Reed Smith baut Gitarren abseits der Konventionen. Entscheidend ist am Ende immer der Klang einer Gitarre, und der ist bei einer PRS brillant.
Diese Philosophie schlägt sich dann auch im Preis einer Gitarre aus dem Hause PRS nieder, und wer mit der Anschaffung einer solchen Edel-Klampfe liebäugelt, muss jetzt sehr tapfer sein: Eine PRS kann durchaus von 2.000 bis zu 8.000 Euro kosten – spätestens jetzt wird klar, was es mit dem Einstiegszitat von den Ärzte- und Anwaltssöhnen auf sich hat. Billiger sind dagegen die in Korea gefertigten Modelle der SE-Serie. Die liegen bei ca. 500 bis 1.500 Euro.
Und hier noch ein Demovideo der Paul Reed Smith Gitarre SE:
Carlos Santana, Al Di Meola, Chad Kroeger, Brad Delson - all diese Größen spielen auf PRS Gitarren. Weshalb wohl?