Akustik Gitarren Klanghölzer: Eigenschaften verschiedener Tonhölzer verstehen

Welches ist das beste Tonholz?

Gitarrenhözer

Beim Bau von Akustik Gitarren kommen verschiedene Klanghölzer/Tonhölzer zum Einsatz. Je nach ihrem Einsatzgebiet, ob für Boden, Decken, Zargen, Hals oder Griffbrett usw. müssen sie verschiedenen Anforderungen gerecht werden.

Tonhölzer für Böden und Zargen

Hölzer für Böden und Zargen sollten eine möglichst hohe Dichte aufweisen und wenig schwingen. Damit wird verhindert, dass der Korpus gegenüber der Decke stark mitschwingt und es dadurch zu "unsauberen" Resonanzen kommt. Hier ein kleiner Überblick von typischen Gitarrenhölzern:

Lange Zeit war Rio Palisander für Akustik Gitarren
die erste Wahl

Während über die Jahre praktisch alle Gitarren gute Saiten aufwiesen, wurde Rio Palisander das bevorzugte Holz für Boden und Zargen. Es erzeugt einen warmen, reichen Ton, der damals ideal war für halbklassische Musik.

indisches Palisander

Seit den 70er Jahren wird indisches Palisander verwendet, da Rio Palisander wegen dem Artenschutz nur noch bedingt gehandelt werden darf. Dank Palisander Boden und Zargen hat die Dreadnought D-28 von Martin einen großartigen Klang mit dröhnendem Bass.

Ahorn

Bei der Gibson J-200 bestehen Boden und Zargen aus Ahorn, das sehr ausgewogen ist und eine schnelle Ansprache hat. Ahorn kommt vor allem den höheren Tonfrequenzen zu Gute und sorgt für eine crispe, brillante, leicht "silbrige" Klangfarbe.

Mahagoni

Mahagoni liegt irgendwo dazwischen. Ein gutes Beispiel ist die Martin D-18 mit Mahagoni Boden und Zargen. Sie schafft die warmen, bassigen Töne von Palisander ebenso, wie die Brillanz der hohen Töne, die typisch für Ahornhölzer ist.

Mahagoni ist günstiger als Palisander und daher auch wirtschaftlich attraktiv.

Material der Gitarrendecke

Deckenhölzer hingegen sollten bei einer mittleren Dichte möglichst leicht sein und dadurch ausgezeichnete Schwingungseigenschaften besitzen. Fichte bietet die beste Kombination zwischen Stärke und Flexibilität.

Sitka Fichte

Weit verbreitet im Gitarrenbau ist der Einsatz von Sitka Fichte, die sich im Vergleich zur europäischen Fichte als etwas spröder erweist. Neben dem Bau von Decken wird Sitka auch für die Balken, Klötzen und Reifchen eingesetzt.

Bei der Sitka Fichte ist das Klangverhalten etwas härter als bei der europäische Fichte. Auch ist die Ansprache etwas geringer.

Beleistung erlaubt reaktionsfreudigere Klanghölzer

Je besser die Decke vibrieren kann, desto lauter der Sound. Eine gewisse Stärke muss jedoch die Decke aufweisen, um den Saitenzug aushalten zu können.

Eine zu dicke Decke könnte nicht so gut vibrieren. Deshalb bleibt dem Gitarrenbauer keine andere Wahl als eine Beleistung unter der Decke anzubringen. Dadurch wird die Decke stabilisiert ohne dass die Vibration unterdrückt wird, was im Gegenzug erlaubt dünnere und reaktionsfreudigere Klanghölzer zu verwenden. Holzlaminat hingegen performt nicht so gut wie massives Holz.

Tonhölzer für den Gitarrenhals

Die meisten Akustik Gitarren haben einen Hals aus dem selben Holz wie Böden und Zargen - mit Ausnahme von Palisander Akustik Gitarren, die in der Regel mit einem Mahagoni Hals gebaut werden.

So ziemlich alle Westerngitarren Hälse werden mit einem Metallstab (Halsstab) stabilisiert, der angepasst werden kann, um seine Biegung zu ändern. Das Griffbrett ist in der Regel aus Palisander oder bei sehr teuren Modellen aus dem härteren, widerstandsfähigeren Ebenholz.


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