Gibson Firebird V, Vii, X oder Studio im Test

Im Grunde gehört der Gibson Firebird ein eigener Tempel errichtet. Oder wenigstens ein Altar. Denn allein die Liste derer, die auf dieser Gitarre ihre Songs spielten, würde die Gründung einer neuen Religion schon rechtfertigen und spricht zudem für die Firebird: Paul McCartney, Brian Jones, Eric Clapton.

Introduktion

Wer sich noch an die glorreichen Rockpalast-Zeiten erinnern kann, zählt im Geiste noch Johnny Winter hinzu. Und Phil Manzanera (Roxy Music). Und Allen Collins (Lynyrd Skynyrd). Und Gary Moore. Grund genug also, ehrfürchtig die Konfession zu wechseln und der Firebird gebührend zu huldigen.

Doch jetzt mal im Ernst: Das Design dieser Guitar ist einfach nur hinreißend. Es gibt so Gitarren, die will man anfassen und spielen und zu genau jener Sorte gehört dieses Schmuckstück von Klampfe. Wer sich jemals eine Firebird Reverse um den Hals hängen durfte, weiß Bescheid. Allein schon der Klang ist zum verlieben schön.

Soundcheck

Es gibt Musiker, die glaubhaft versichern, am Klang unterscheiden zu können, ob ein Riff auf einer Gibson Firebird gespielt wurde oder auf einer anderen Gitarre. Generell aber ist es erstaunlich, dass sich vom Hobbymusiker bis zum gestandenen Rockstar die Gitarristen nahezu einig in der Beurteilung des Klangbildes der Firebird sind: Ein dominanter Sound, der andere Gitarren in dieser Liga - nun ja, nicht direkt an die Wand spielt – aber deutlich auf die Plätze verweist.

Die Töne sind transparent und präzise. Hinzu kommt ein in dieser Stimmigkeit selten gehörtes Sustain. Aber klar, es muss ja schließlich seine Gründe haben, weshalb das Who Is Who der Rockmusik ausgerechnet diese Gitarre verwendet. Zwei weitere sollen nicht unerwähnt bleiben: Erstens stammt sie aus dem Hause Gibson und zweitens hört sie auf den Namen Firebird.

Das Material

Korpus aus Mahagoni mit dreilagigem Schlagbrett. Der Hals besteht aus Mahagoni, das Griffbrett aus Palisander mit Perlmutt-Trapez-Einlagen und 22 Medium Jumbo Bünde.

Hinzu kommen Tune-o-Matic Bridge, Stop-Bar Tailpiece, Gibson Banjo-Mechaniken, zwei Mini-Humbucker, 3-Weg-Toggle-Schalter, zwei Volumen- und zwei Ton-Regler. Klingt unspektakulär, aber das ist es, was man zu sehen bekommt, wenn man dieser Legende von Gitarre in die Seele schaut.

Die Preise

Die Preise für die im Rahmen dieses Reviews getesteten Gibson Firebird V liegen je nach Ausstattung und Bezugsquelle bei 1.250 bis 1.600 Euro. Da ist erstaunlich wenig oder eben einfach nur sehr günstig, behält man die Qualität sowie die Geschichte dieser Gitarre im Hinterkopf, denn ein wenig Rock-Patina schimmert auf jeder Gibson Firebird.

Made by... Gibson

Die Reaktion der potentiellen Käufer des Feuervogels war zur Markteinführung im September 1963 eher zögerlich. 1969 stellte Gibson die Produktion vorerst sogar ganz ein, um sie drei Jahre später wieder aufzunehmen. Vielleicht waren die Gibsons ihrer Zeit einfach mal wieder nur voraus, denn nun etablierte sich das Instrument vor allem bei Blues- und Rockgitarristen.

1979 folgte der zweite Break, doch seit 1990 wird diese E-Gitarre wieder hergestellt und verkauft sich bis heute entsprechend gut.

Schlussakkord

Es gibt so Sachen, die will man einfach haben, und dieser Muss-ich-haben-Faktor scheint werksseitig auch in der Gibson Firebird verbaut worden zu sein. Und zwar serienmäßig.


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