Gibson ES 335 Gitarren im Test: E-Gitarren der Spitzenklasse mit Wiedererkennungs Effekt

Die Gibson ES 335 hat inzwischen über 50 Jahre auf dem Buckel. Die E-Gitarre wird seit 1958 verkauft und geht noch immer gut über die Ladentische.

Gibson es 335 gitarren im Check

Introduktion

Aufgrund ihres vielseitig einsetzbaren Klanges fand die ES 335 in unterschiedlichsten Stilrichtungen Verwendung.

Dabei machte sie mit den ganz großen des Business Bekanntschaft: Jazz-Gurus wie Robben Ford und Larry Carlton spielten auf ihr, Country- und Rockmusiker wie Gary Moore und Eric Clapton setzten sie auf der Bühne und im Studio ein und selbst Blueslegende Jon Lee Hooker spielte viele seiner Songs auf ihr.

Ja, die Gibson ES 335 hat im Laufe ihres langen Modelllebens schon viel gesehen, aber damit ist die Reise noch lange nicht zu Ende. Denn von Chuck Berry über The Moody Blues setzten und setzen auch heute noch Bands wie Blink-182 und die H-Blockxx auf den Sound der unverwüstlichen Gitarre aus dem Hause Gibson.

Soundcheck

Irgendwann hat die ES-335 jeder schon mal gehört. Im Radio, auf CD, vielleicht auch schon live on Stage. Sie hat einen Klang mit Wiedererkenneffekt. Warm – manche bezeichnen ihn auch als holzig - schwingen die Töne sanft mit und machen so den Sound dieser Gitarre unverwechselbar. Da muss nichts groß verfremdet werden: So, wie sie klingt, klingt sie gut.

Das Material

Über Verarbeitung und Qualität einer E-Gitarre für rund 2.000 Euro muss an dieser Stelle nicht gesprochen werden. Bei diesem Preis darf der Käufer gewisse Erwartungen haben und die werden von der Gibson ES-335 vollauf erfüllt.

Das in diesem Review vorgestellte Modell ES-335 Dot Reissue TBK hat 22 Bünde, eine Mensur von 629 mm und eine Sattelbreite von 43 mm. Mit dem laminierten Ahorn-Korpus mit Mahagoni-Hals und Palisander-Griffbrett mit Dot-Inlays sieht sie – aber das ist Geschmackssache – schlicht und zugleich auch edel aus.

Für den Sound sind 2 x 57 Classic Humbucker Pickups zuständig. Vervollständigt wird die Gitarre durch Nickel-Hardware, ABR Brücke mit Stopbar Tailpiece und Grover Mechaniken. Kurz gesagt: Die ES-335 sieht gut aus und klingt noch besser.

Der Preis

Manchmal fragt man sich ja schon, wie die Hersteller auf die Modellnamen für ihre Gitarren kommen. Bei der ES 335 ist das schnell erklärt: Der Erstverkaufspreis dieses Instrumentes lag 1958 bei 335 US-Dollar.

Demzufolge müsste das Modell heute "ES ab 2.000 bis 2.500" heißen. So viel kostet die ES-335 heute je nach Händler und Ausstattung. Das ist schon 'ne ordentliche Stange Geld für Otto Normalgitarrist. Andererseits aber wird sich die Gibson ES 335 nur der kaufen, der mit ihr auch die entsprechenden Gagen einspielen kann.

Made by... Gibson und Les Paul

Insider erzählen eine interessante Geschichte über die Entstehung der ES 335. Demnach soll Les Paul bereits in den frühen 1940er Jahren eine Experimentalgitarre zusammengebastelt haben, in dem er eine Akustik-Archtop-Gitarre in der Mitte durchsägte und Hals, Saitenhalter und die von ihm selbst gebauten Tonabnehmer auf einen Klotz aus Kiefernholz montierte.

Damit das archaisch anmutende Instrument aber optisch wenigstens halbwegs einer herkömmlichen Gitarre entsprach, versah er die Seiten des Holzklotzes mit den durchgesägten Korpushälften der Akustik-Gitarre. Les Paul nannte das Teil dann einfach und treffend "The Log" (der Klotz) und lieferte damit den Gibson-Technikern den Prototypen für die ES-335.

Schlussakkord

Salopp formuliert: Geiles Teil, aber leider nicht für jeden erschwinglich. Doch wessen Budget es erlaubt, sollte die Gibson ES 335 unbedingt in die Hände nehmen und antesten. Aber Vorsicht: Es könnte Liebe auf den ersten Ton werden.


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